"Savignyhaus, Philipps Universität Marburg, Dekan der Rechts- und Staatsw. Fakultät" ist das Gebäude "Universitätsstraße 6" beschildert, das seit 2003 zusätzlich durch die Sprühparole "CDUSA" geschmückt ist. Der sicherlich "Friedens"-bewegte Sprüh-Dichter wollte offensichtlich "CDU = USA = SA" artikulieren (und Angela Merkels Besuch bei George W. Bush kritisieren?) und hat damit den Mindset vieler MarburgerInnen exakt getroffen. Rechts im Bild sind angehende Juristen zu sehen, die möglicherweise in kommenden Jahren als Richter an deutschen Gerichten über die Anwendung des Hate-Crime Paragraphen 130 StGB entscheiden werden. Daß eine "Störung des öffentlichen Friedens" in diesem Fall nicht vorliegt (selbst der Dekan ignoriert die Aufschrift seit Monaten - ebenso wie hunderte MarburgerInnen, die täglich vorbeiflanieren) ist allerdings diesem friedlichen Foto eindeutig zu entnehmen. Jegliche polemischen Hinweise auf den Standort der ehemaligen Marburger Synagoge (bis 1938-11-09) werden sich die Marburger Damen und Herren Wissenschaftler sicherlich verbitten - schließlich spendet die Marburger Uni aus ihren kärglichen finanziellen Mitteln (Bildungsabbau! Volksverblödung!) jährlich 1 (einen) Kranz, der jeweils vom 9. November bis ca. 27. Januar oder 30. Januar (1 Kranz für 2 bis 3 "Gedenktage" - die Uni weiß ihre Finanzen sinnvoll einzusetzen) an "unsere ermordeten jüdischen Mitbürger" erinnert (indem er mit jährlicher Regelmäßigkeit am "Gedenkstein" gegenüber der "CDUSA"-Parole langsam verrottet). Vielleicht können Marburger Jüdinnen und Juden, denen seit den 1920er Jahren die Flucht aus Marburg nach Palästina/Israel und in die USA gelang, über diesen typisch deutschen Umgang mit "Vergangenheitsbewältigung" wenigstens mit viel Mühe noch zynisch lächeln.
Wer sich für eine Entfernung der Parole (z.B. noch in diesem Jahr, 2004) einsetzen möchte - hier die nötigen Kontaktinformationen: