Mittwoch, 23. Februar 2005

Nicht nur als Farce oder Tragödie

Ein Marx-Fachmann von Spiegel-Online vergleicht den derzeitigen Hass der Deutschen auf President Bush mit dem auf Reagan anlässig dessen tear-down-this-wall Rede am 1987-06-12 in Westberlin. Claus Christian Malzahn behauptet heute (2005-02-23) irgendwo:

spiegelonline_120x61.pngNur mal angenommen, dass sich Geschichte eben nicht nur als Farce oder Tragödie wiederholt, wie Karl Marx das einmal postuliert hat: Vielleicht kommen die Menschen in Syrien, Iran oder Jordanien ja demnächst auch auf die Idee, Mauern nieder zu reißen und an den Regimes zu rütteln, von denen sie verwaltet und beherrscht werden."

Vielleicht kommen die Menschen in Lebanon demnächst auf die Idee, die Syrischen Tyrannen und die Hezbollah Paradies-Bomber zu vertreiben? Vielleicht kommen die Menschen in Iran demnächst auf die Idee, die Terror-Mullahs und Sharia-Massenmörder zu stürzen? Vielleicht kommen die Menschen in Iraq demnächst auf die Idee, ein Parlament zu wählen und die Verantwortlichen der Baath-Clique vor Gericht zu stellen? Für patologische Antisemiten, die ausschließlich in Volksgruppen-Kategorien denken können, ist all dies offensichtlich eine gewagte Vorstellung. Und wer von "verwaltet und beherrscht" schreibt, wenn es buchstäblich um Mord und Totschlag geht, offenbart seinen mangelnden Humanismus. Übrigens: Welche "Mauern" sollen die arabischen Volksmassen "niederreißen"? Ist der Security-Fence in Israel gemeint und Siegmund Freud hätte seine Freude an Spiegel-Online?!

Christian Johann Heinrich ("Harry") Heine hatte 1834 in Revue des deux Mondes - De L'Allemagne depuis Luther geschrieben - und dies ist auch an dieser Stelle gültig:

Ihr meint, wir könnten jetzt nach Hause gehn? Bei Leibe! es wird noch ein Stück aufgeführt. Nach der Tragödie kommt die Farce.

Also Gemach: Was hat der Preußische Philosoph Karl Heinrich Marx in seinem Aufsatz "Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte" in der Hamburger Zeitschrift "Die Revolution" im Jahr 1869 überhaupt "postuliert" (Spiegel-Online)? Zitat:

Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.

Was aber schrieb/sagte/dachte Georg Wilhelm Friedrich Hegel irgendwo? Der Marburger Hegel-Fachmann Dieter Boris postulierte einst (2000-01-14) im Hauptstadt-Hegel-Fachblatt Freitag:

Man fühlt sich an das (Hegel zugeschriebene) Wort erinnert, dass sich alle großen weltgeschichtlichen Ereignisse sozusagen zweimal ereignen: Als Tragödie - und als Farce.

Marian Stankiewicz weiß es in dem weiteren Hauptstadt-Hegel-Fachblatt Junge Welt vom 2004-08-28 besser:

Tragische geschichtliche Ereignisse wiederholen sich als Farce, meinte Hegel, damit die Völker heiter von ihrer Vergangenheit Abschied nähmen."

Aber auch in der Deutschen Provinz gibt es Hegel-Fachleute. Zum Beispiel Detlef Borchers beim Heise-Verlag (Juli 2002):

Geschichte wiederholt sich nicht, es sei denn als Farce, was einst einmal eine Tragödie war, schrieb der deutsche Philosoph Hegel.

hegel_180x217.jpg heine_180x217.jpg marx_180x217.jpg

Veröffentlicht am Mittwoch den 23. Februar 2005 um 19:47 Uhr - nach oben | check xhtml
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